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Lehre vom Abschied
Dieses Euer Leben ist verwirkt,
genauso, wie meines.
Ich will und ich kann nicht mehr.
Lebet wohl!
Schau nicht so. Ergötz dich nicht an meinem
leblosen Körper. Störe meine Ruhe nicht!
Ich bin in eine andere Welt übergegangen.
Ein Diesseits gibt es für mich nicht mehr.
Dein Wille geschehe. Meinen habe ich schon.
Kann mir den jemand noch nehmen?
Meine Gnosis kam zu spät.
Ich war doch nur ein Adept.
Meine Lehre hast du nicht verstanden.
Deine Zukunft auch nicht.
Mein Ka wird bei dir sein.
Mein Ba wird mir berichten.
Der jüngste Tag hat schon längst begonnen.
Meiner ist zu Ende.
Bin im Orion, wo du nicht hinkommst.
Das Sternentor schließt sich.
Und du kommst zu spät.
Upuaut half mir und Anubis begleitete mich.
Du wirst Glück haben, wenn dich Apophis
in Ruhe lässt.
Isis meinte es nicht gut mit uns beiden.
Du warst wie Seth.
Ich habe dich nie betrogen.
Habe aber meinen Weg in den Osiris - Mysterien gefunden.
Meine Geheimnisse bleiben für immer bei mir,
wie deine bei dir.
Du warst ein guter Herrscher, deshalb
bin ich gegangen - für immer.
Deinen Engel hast du zum Gott gemacht,
und doch ist er nur eine Pflanze.
Ernten wirst du nur die späte Gnosis,
doch dann ist es zu spät.
Du fragst dich, was du falsch gemacht hast,
dann geh durch das Tor der Gnosis.
Du hast es immer noch nicht verstanden!
Wenn du an der Duat angekommen bist, vielleicht.
Du hast immer gesiegt,
verloren aber dein kurzes Leben.
Für dich gibt es kein Sothis mehr.
Für mich hat es neu begonnen.
Du sagst, ich sei kein Wisser,
aber ein Seher bist du nicht.
Du bist nicht der dreimal Grosse,
und auch nicht der Verborgene.
Deine Schule kam vielleicht von Thot,
aber ein Schreiber bist du nur geblieben.
Und die Augen des Horus hast du nicht.
Den Gefilden bin ich jetzt sehr nah
und bekomme das Elixier.
Werde mein Dasein frönen,
und ein kleiner Stern am Himmel sein.
Im Schoss werde ich erwachen
und den Gral dort finden.
Hoffnung hatte ich immer,
doch ein Ohr bekam ich nie.
Mein Glück, das werde ich finden.
Mein Geist ist doch bei euch.
Und keiner kann mich finden,
und doch bin ich da.
Verzeiht meine Freude!
Verzeiht mein Lebe Wohl!
Und doch kenne ich euren Schmerz.
Und doch bin ich gegangen.
